Osteopathische Techniken und Integration

Osteopathie ist eine eigene Berufsgruppe und ein eigenes riesiges Themengebiet. Ich nenne es oft „Physio +“, weil in der Osteopathie systematischer und ganzheitlicher gedacht wird, als man dies im Physiotherapiestudium lernt. Gleich ist die manuelle Art der Behandlung. Es wird gedrückt und Gelenke behandelt.
Einige grosse Themen, die mittels osteopathischen Techniken behandelt werden sind:

Beckenschiefstand ausgleichen

Das Becken ist ein zentraler Punkt im Körper. An ihm hängen sehr viele Muskeln und Faszien des Rückens, der Organe, des Bauches und der Beine. Die Stellung des Beckens bedingt so, wo welche Fasern mehr auf Spannung kommen und wo weniger. Man könnte also auch von einem Spannungsschalter im Körper sprechen.
Themen, die mit einer Beckenbegradigung angegangen werden können sind u.a.:

  • Spannung auf nur einer Körperseite
  • Verletzungen, die sich auf einer Körperseite häufen
  • Skoliose, oder beginnende Skoliose
  • Rückenschmerzen
  • Beinlängendifferenz (ist oft reversibel und selten durch messbar längere Knochen bedingt)

Organe

Nicht nur die messbare Organaktivität, die im Blut messbar ist, ist interessant. Ebenso ist die fasziale Hülle der Organe im ganzen Bauch-, LWS-, Becken- und Zwerchfellbereich angemacht. Verspannt da was, kann dies Auswirkungen in sehr unterschiedliche Regionen haben.

Zug durch die Organhüllen kann u.a. zu einem verschobenen Becken, einem Hohlkreuz oder Mühe beim Atmen führen.

segmentale Aktivität

Wichtig für die Integrität des Bewegungsapparates ist ein Gewebe, das sich gut von Belastungen erholt und wiederaufbaut. Dass dies möglich ist, sind Nährstoffe, Sauerstoff und der folgende Ausgleich des pH-Wertes an Ort und Stelle wichtig. All dies wird durch genügend Blut am gewünschten Ort erledigt. Damit dies geschieht ist der Schalter, welcher dem Körper das „GO“ gibt umzulegen.

Jeder cm^3 im Körper gehört zu einem Segment, also einem Wirbel samt den dort austretenden Nerven. Dort wird durch die Stellung des Wirbels entschieden, wieviel Blut in die weiter entfernten Teile des Körpers geschickt wird. Sind zwei Wirbel blockiert, senkt dies die Durchblutung in den zugehörigen cm^3 mittels Muskeln um die Adern. Diese ziehen sich zusammen. Das ist in etwa dasselbe, wie wenn man auf den Gartenschlauch steht und Wasser durchlassen möchte. Der Schlauch, bzw. die Adern sind nicht kaputt, aber es kommt einfach nicht mehr so viel Flüssigkeit durch. Bei zwei beweglichen und stabilen Wirbeln tritt dieser Effekt nicht auf.