Wichtigkeit der Halsmuskulatur für Wohlbefinden und Konzentration

Hals von hinten

Mühe mit der Halsmuskulatur äusserten im letzten Monat gleich zwei Patienten unabhängig von einander. Als ob sie sich abgesprochen hätten schilderten sie Schwierigkeiten in der Konzentration, lähmende und überfallende Müdigkeit sowie Schmerzen zwischen der Brustwirbelsäule und dem Schulterblatt rechts.

Mehrere Übereinstimmungen in der Krankengeschichte

Auf derselben Seite den Schmerz zu spüren dürfte ein Zufall sein, die geschilderten Symptome weniger. Eine starke Übereinstimmung gab es auch im Druckpunkt unterhalb des Schädelrandes und hinter den Ohren. Bei ihnen ebenfalls rechts stärker als links. In der physischen Untersuchung zeigte sich eine starke Einschränkung der Mobilität in der Halswirbelsäule. Insbesondere die Rotation des Kopfes nach links und das Kippen des Kopfes nach links waren stark eingeschränkt – von der Art der Bewegung (Endgefühl) am Schluss des Bewegungsausmasses klar muskulär eingeschränkt.

Eine Vielzahl Symptome ohne Befund im Spital

Ihre Gemeinsamkeiten gingen weiter, als sie mir ihre Krankengeschichte schilderten. Beide blickten auf Jahre der Symptome zurück. Sie waren zunächst bei sämtlich auffindbaren Spezialisten und durchliefen Röntgen, MRI, Organuntersuchungen, Blutentnahmen, Schwindeltests und sicher noch weiteres. Beide zeigten sie keinerlei Befunde und es wurde seitens der Ärzte auf psychosomatische Ursache getippt. Bei ihm waren die Symptome zeitweise so schwer, dass er Tage im Bett verbringen musste. Dazu kamen Ängste über die Zukunft als Mann mittleren Alters, in einer Beziehung und eigenem Familiengeschäft.

seitliche Halsmuskulatur stark verspannt

Von der physischen Untersuchung ausgehend wurden in der Physiotherapie die Halsmuskulatur und langen Muskeln entlang der Wirbelsäule detonisiert. Allen voran zeigte sich die Wichtigkeit der seitlichen Halsmuskeln (mm. scalenii) und der mm. iliocostales, mm. longissimi und mm. semispinales. Mit weniger Spannung entfaltete sich die Beweglichkeit der Halswirbelsäule und wurde freier, Nach ein paar Behandlungen wurde die urpsrüngliche Beweglichkeit der Patienten freigelegt. Mit zunehmender Bewegungsfreiheit verschwanden auch die Symptome. Nach der ersten Behandlung fühlte er sich so „wohl wie seit Monaten nicht mehr“.

Danach wurden die Zusammenhänge der Halsmuskulatur mit ihren geformten Zusammenhangsketten behandelt. Beide zeigten Schwierigkeiten die obere Brustwirbelsäule und die obersten zwei Rippen zu bewegen. Zudem waren die 6.und 8, Rippe verspannt und das rechte Becken nach vorne geneigt. Sowohl die Blockaden, als auch die Beckenstellung führten zu weniger Bewegung in den mm. iliocostales, mm. longissimi und mm. semispinales, was diese verspannte. Die obersten zwei Rippen gehören zu den mm. scalenii. Diese sind wiederum interessant, weil sie seitlich oberhalb der zuführenden Blutbahnen des Kopfes verlaufen. Verspannen die mm. scalenii, wirken sie auf die Adern wie wenn man auf einen Gartenschlauch steht – es kommt weniger Blut durch, was eine Unterversorgung im Hirn auslösen kann und vermutlich bei den beiden Patienten hat. Zudem wirkt der Zug auch über Faszien nach oben und kann den Atlas verschieben – was das Eintrittsloch der Blutbahnen in den Kopf zudem noch verkleinert.

Beide Patienten sind in der Zwischenzeit auf dem Weg der Besserung, sind mehrheitlich symptomfrei und ihnen wurde schon Übungen zur weiteren Verbesserung instruiert.

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